Hamburg, 19.11.2024, ASCORE Analyse stellt heute die Ergebnisse des aktuellen Jahrgangs zum ASCORE LV-Unternehmensscoring vor. Von insgesamt 60 bewerteten Lebensversicherungsunternehmen erhielten elf Versicherer die höchste Bewertung von sechs Kompassen.
Die Bewertung der Lebensversicherer erfolgt wie in den Vorjahren nach dem „relativen Scoring-Verfahren“. Hierbei werden einzelne Kennzahlen der Unternehmen in Vergleich zu Markt gesetzt und bewertet. Bei Erfüllung eines Kriteriums wird dabei ein halber bzw. ein ganzer Punkt vergeben. Die pro Kriterium erreichten Punkte (Scores) fließen ohne eine direkte Gewichtung in das Gesamtergebnis ein. Die so erreichte Gesamtpunktzahl wird anschließend auf sechs Wertungsklassen abgebildet und in ASCORE Kompassen ausgegeben.
Nach wie vor legen die ASCORE Analysten großen Wert auf eine umfassende und ganzheitliche Bewertung der Lebensversicherer und analysieren zentrale Kennzahlen, die jährlich überprüft und an die aktuellen Entwicklungen der Branche angepasst werden.
Die Bewertung basiert weiterhin auf den Bereichen „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“. Betrachtet werden hierbei 16 bewertungsrelevante Kennzahlen, 24 nicht-bewertungsrelevante Kennzahlen und sechs ergänzende Info-Kennzahlen. Die Kennzahlen sind dabei über einen Zeitraum von drei bis zu fünf Jahren gemittelt, um Schwankungen auszugleichen.
Bilanzkennzahlen-Übersicht: Geschäftsjahr 2023
Für Lebensversicherungsunternehmen war das Geschäftsjahr 2023 insgesamt nicht eindeutig. Einerseits lässt sich die Zinswende von 2022 bei manchen Kennzahlen erkennen, indem sich diese im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt haben (wie zum Beispiel bei den Kapitalanlagekennzahlen). Andererseits wirkte sich die Zinsentwicklung analog zum Jahr 2022 negativ auf die Bestandsentwicklung gemessen an den Einmalbeiträgen aus. Gemessen an dem Jahresüberschuss nach Gewinnbeteiligung war das Geschäftsjahr 2023 insgesamt rückläufig: so lag der Jahresüberschuss der bewerteten Lebensversicherer insgesamt bei 357 Mio. Euro nach 446 Mio. Euro im Jahr 2022.
Im Bereich „Sicherheit“ haben sich die meisten Kennzahlen der Lebensversicherer im Vergleich zum Vorjahr nur leicht geändert. So ist die Eigenmittelquote im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 132,3 % gesunken. Dabei ist die Eigenkapitalquote mit 2,4 % auf dem Vorjahresniveau geblieben und die RfB-Quote (Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen) leicht von 5,3 % auf 5,5 % angestiegen.
Die Zinszusatzreserve, welche in Zeiten der niedrigen Zinsen aufgebaut worden war, konnte im Jahr 2023 wieder von den meisten bewerteten Lebensversicherer abgebaut werden und erreichte im Jahr 2023 einen Gesamtwert von 69,5 Mrd. Euro nach 76,6 Mrd. Euro im Jahr 2022. Für die Ermittlung der Zinszusatzreserve wurde der Referenzzins in Höhe von 1,57 %, welcher gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben war, zu Grunde gelegt. Somit war die Auflösung der Zinszusatzreserve weiterhin noch durch die Alterung der bestehenden Verträge und als Folge ihr Ablauf oder Verkürzung ihrer Restlaufzeit bedingt.
Bei den Bewertungsreserven und stillen Lasten ist eine leicht positive Veränderung zu verzeichnen. Nachdem sich die Bewertungsreservequote (das Verhältnis der saldierten Bewertungsreserven zum Bestand der Kapitalanlagen) im Jahr 2022 auf Grund der schon oben erwähnten Zinswende auf -10,0 % (von 15,3 % im Jahr 2021) abgestürzt war, ist die Bewertungsreservequote im Geschäftsjahr 2023 leicht auf -7,0 % angestiegen. Auch die Quote der stillen Lasten lag im Geschäftsjahr 2023 mit 11,5 % um drei Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Ein Grund dafür war ein Zinsrückgang bei festverzinslichen Wertpapieren sowie eine positive Entwicklung auf dem Aktienmarkt im Vergleich zum entsprechenden Bilanzstichtag im Vorjahr.
Die Solvency-Quoten waren im Jahr 2023 insgesamt leicht rückläufig. Während die Solvenzkapitalanforderungen der bewerteten Gesellschaften mit insgesamt 23,7 Mrd. Euro im Jahr 2023 nach 23,6 Mrd. Euro im Jahr 2022 fast auf dem Vorjahresniveau geblieben sind, sind die anrechnungsfähigen Eigenmittel von insgesamt 119,3 Mrd. Euro im Jahr 2022 auf 114,5 Mrd. Euro im Jahr 2023 gesunken. Somit ist die aufsichtsrechtliche Solvenzquote um ca. 22-Prozentpunkte auf insgesamt 482,3 % im Jahr 2023 gefallen. Die Solvenzquote netto (ohne Berücksichtigung der Übergangsmaßnahmen und Volatilitätsanpassungen) lag mit 253,0 % leicht über dem Vorjahreswert von 248,8 %.
Bei den Erfolgskennzahlen ist im Geschäftsjahr 2023 hauptsächlich eine positive Veränderung zu beobachten. So stieg die Nettoverzinsung von 2,1 % im Vorjahr auf 2,2 %. Die laufende Durchschnittsverzinsung, welche nur die laufenden Nettoerträge der Kapitalanlagen berücksichtigt, ist hingegen mit 2,3 % unverändert geblieben.
Die Ergebnisquote, welche den Gesamtüberschuss einschließlich Direktgutschrift im Verhältnis zur Summe aus den gebuchten Beiträgen und dem Kapitalanlageergebnis misst, hat einen Wert von 12,8 % nach 11,4 % im Jahr 2022 erreicht. Davon wurden den Versicherten insgesamt 87,2 % der RfB zugeführt oder direkt gutgeschrieben, während der entsprechende Vorjahreswert noch bei 83,3 % lag.
Im Bereich „Bestand“ haben sich die laufenden Beiträge insgesamt leicht von 55,8 Mrd. Euro auf 55,3 Mrd. Euro verringert. Ein stärkerer Rückgang ist bei Einmalbeiträgen zu verzeichnen: diese gingen von insgesamt 27,1 Mrd. Euro im Jahr 2022 auf 23,6 Mrd. Euro zurück. Beim Neuzugang gemessen an der Beitragssumme des Neugeschäfts ist im Geschäftsjahr 2023 ein Anstieg zu beobachten: insgesamt ist die Kennzahl von 160,3 Mrd. Euro auf 165,5 Mrd. Euro angestiegen.
Die Scoring-Ergebnisse stehen online unter ascore.de unter >> Scoring-Ergebnisse zur Verfügung. Die Dokumentation des aktuellen ASCORE LV-Unternehmensscorings erhalten Sie auf Anfrage.
Anwender des ASCORE Navigators können die aktualisierten Einzel- und Detailergebnisse direkt im Programm einsehen. Zudem werden die Unternehmenswertungen zeitnah auch in den LV-Vergleichslösungen von softfair als qualitativer Filter innerhalb der Berechnungsvorgaben nutzbar sein.
Über ASCORE Analyse
ASCORE Analyse zählt zu den führenden Ratinghäusern der Versicherungsbranche und positioniert sich als kritischer Beobachter des Marktes. Das Unternehmen unterzieht sowohl Versicherungsunternehmen als auch deren Tarife detaillierten und qualitativ hochwertigen Scoring-Analysen. Dabei bietet ASCORE nicht nur den Versicherern selbst einen umfassenden, neutralen Überblick über den Wettbewerb, sondern unterstützt auch Berater und Vermittler bei der Produktauswahl. Transparenz, Qualität und Neutralität sind dabei die zentralen Werte von ASCORE Analyse, das sich als etablierter Medienpartner einen Namen gemacht hat. Seit 2018 ist ASCORE Teil der softfair Gruppe und erweitert kontinuierlich seine Expertise im Bereich der Markt- und Wettbewerbsbeobachtung.
Amtsgericht Hamburg: Handelsregister HRB 108088
USt-ID: DE – 266 000 657
Geschäftsführerin: Melanie Freund-Reupert
Belegexemplar oder Hinweis wird erbeten.
*Weiteres Bild- und Informationsmaterial inklusive der im Scoring berücksichtigen bewertungsrelevanten Kriterien erhalten Sie auf Anfrage unter info@ascore.de
Sollten Sie später kein Interesse mehr haben, können Sie den Newsletter mit einem Klick wieder abbestellen.