Presse
December 13, 2024

ASCORE ANALYSE schließt den Ratingjahrgang 2024 mit dem Komposit-Unternehmensscoring ab

Hamburg, 12.12.2024, ASCORE Analyse hat heute das ASCORE Komposit-Unternehmensscoring veröffentlicht und somit den Ratingjahrgang 2024 abgeschlossen. Von insgesamt 78 bewerteten Kompositgesellschaften landeten zwölf Versicherer mit sechs Kompassen an der Spitze.

Das ASCORE Komposit-Unternehmensscoring basiert auf einem relativen Scoring-Verfahren, welches eine Bewertung einzelner Kennzahlen in Relation zu dem Markt vorsieht. Dafür wird jährlich die Marktentwicklung bei jeder ins Scoring einfließenden Kennzahl analysiert und bei der Aktualisierung der Benchmarks einzelner Kennzahlen berücksichtigt.

Auch im aktuellen Ratingjahrgang wurden Anpassungen in Bezug auf die Benchmarks vollzogen. Bei den Kennzahlen und der Verteilung der Punkte fanden keine Änderungen statt. Die Bewertung der Kennzahlen erfolgt weiterhin bei einer positiven Wertung mit einem halben oder ganzen Punkt. Die letztlich erreichte Gesamtpunktzahl wird dann auf sechs Wertungsklassen umgelegt und in ASCORE Kompassen ausgegeben. Auf eine direkte Gewichtung der Kriterien haben die ASCORE Analysten wie in den Vorjahren verzichtet.

Die Bewertung umfasst 10 bewertungsrelevante Kriterien aus den Bereichen „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“. Zusätzlich fließen 9 nicht-bewertungsrelevante Kennzahlen in die Analyse ein. Um Schwankungen auszugleichen, werden hierbei die meisten Kennzahlen über die letzten drei Jahre gemittelt.

Geschäftsjahr 2023 im Überblick

Bei den Sicherheitskennzahlen waren im Geschäftsjahr 2023 nur leichte Veränderungen zu beobachten. So lag die Eigenkapitalquote mit 38,5 % nur leicht über dem Vorjahreswert von 38,2 %. Das bilanzielle Eigenkapital konnte von 18,1 Mrd. Euro im Jahr 2022 auf 18,5 Mrd. Euro im Jahr 2023 gesteigert werden.

Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote ist insgesamt leicht zurückgegangen. Nach 248,7 % im Jahr 2022 konnten die Kompositversicherer im Jahr 2023 eine Solvenzquote von insgesamt 241,9 % erreichen. Übergangsmaßnahmen wurden wie auch im Vorjahr von keinem Versicherer angewendet. Bei der Netto-Solvenzquote (ohne Berücksichtigung der Volatilitätsanpassungen) war insgesamt auch ein leichter Rückgang zu verzeichnen. So lag die Kennzahl im Jahr 2023 bei 238,4 % und somit um 7,3-Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.  Im Gegensatz dazu ist der Mittelwert der Netto-Solvenzquoten aller bewerteten Gesellschaften im Vergleich zum Vorjahr um ca. 0,8-Prozentpunkte auf 234,3 % leicht angestiegen. So war bei knapp über der Hälfte der Versicherer eine Verbesserung der Kennzahl zu beobachten. Die Mindestgröße von 100% wurde hierbei wie im Vorjahr von allen bewerteten Unternehmen überschritten.

Im Bereich „Erfolg“ ist eine negative Entwicklung der Kennzahlen zu beobachten. So sind die gesamten Brutto-Schadenaufwendungen der im Scoring bewerteten Gesellschaften im Jahr 2023 auf 46,5 Mrd. Euro nach 40,8 Mrd. € im Jahr 2022 und 43,2 Mrd. Euro im Jahr 2021 angestiegen. Die Schadenquote lag insgesamt bei 73,0 % nach 67,8 % im Jahr 2022, jedoch – auf Grund angestiegener Beiträge – unter dem Wert von 2021 in Höhe von 75,1 %, welcher auf Grund hoher Schäden durch Naturkatastrophen für die Kompositversicherer besonders belastend war. Hierbei lag der höchste Anteil an Schadenaufwendungen im Jahr 2023 im Bereich der KFZ-Versicherungen.


Analog zu der Schadenquote ist auch die kombinierte Schaden-Kosten-Quote im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen: diese lag bei 100,2 % und somit um 5-Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. In den letzten zehn Jahren (2014-2023) hat die Combined Ratio ihren Höchstwert im Jahr 2021 mit 102,1 % erreicht.

Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote netto, welche die Aufwendungen für Versicherungsfälle und -betrieb nach Abzug des Anteils der Rückversicherer berücksichtigt, lag im Jahr 2023 bei 101,7 % und somit über dem Vorjahreswert von 96,1 % sowie über dem Wert von 93,9 % im Jahr 2021. Insgesamt ist die versicherungstechnische Ergebnisquote der bewerteten Kompositversicherer im Jahr 2023 mit -0,4 % in negativen Bereich gefallen, während diese Kennzahl in den Jahren 2022 und 2021 noch bei 4,2 % bzw. 5,3 % lag.

Die Kapitalanlageergebnis-Quote war insgesamt im Vergleich zum Vorjahr ebenso rückläufig. Nach 5,6 % im Geschäftsjahr 2022 lag das Ergebnis aus Kapitalanlagen im Verhältnis zu den verdienten Prämien für eigene Rechnung im Geschäftsjahr 2023 bei 5,0 %. Während im Vorjahr bei einigen Versicherern ein negatives Kapitalanlageergebnis zu verzeichnen war, lagen im Jahr 2023 die Kapitalerträge aller bewerteten Versicherer über ihren Aufwendungen für Kapitalanlagen.

Bei den Bestandskennzahlen konnten die im Scoring berücksichtigten Kompositunternehmen die verdienten Bruttobeiträge im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 59,0 Mrd. Euro auf 63,7 Mrd. Euro steigern. So ein Sprung bei Beiträgen lässt sich durch Beitragserhöhungen erklären, welche auf die im Jahr 2023 deutlich angestiegene Schadeninflation zurückzuführen sind. Die Anzahl der mindestens einjährigen Verträge lag im Jahr 2023 mit 246,9 Mio. jedoch nur leicht über dem Vorjahreswert von 246,4 Mio. Verträgen.

Die Scoring-Ergebnisse finden Sie auf unserer Homepage unter ascore.de unter >> Scoring-Ergebnisse. Die Dokumentation des aktuellen ASCORE Komposit-Unternehmensscorings erhalten Sie im Anhang.

Anwender des ASCORE Navigators können die aktualisierten Einzel- und Detailergebnisse direkt im Programm einsehen. Zudem sind die Unternehmenswertungen auch in den Sach-Vergleichslösungen von softfair als qualitativer Filter innerhalb der Berechnungsvorgaben nutzbar. 

Über ASCORE Analyse

ASCORE Analyse ist eine etablierte Instanz im Versicherungsmarkt und gilt als eines der führenden Analysehäuser der Branche.
Sowohl Versicherungsunternehmen als auch deren Tarife werden durch ASCORE Analyse einer detaillierten und qualitativ hochwertigen Scoring-Analyse unterzogen.
Transparenz, Qualität und Neutralität zeichnen ASCORE Analyse aus. Als etablierter Medienpartner ist sie bekannt für ihre verlässlichen Einschätzungen und Analysen.

Seit 2018 gehört sie zur softfair Gruppe.

Amtsgericht Hamburg: Handelsregister HRB 108088

USt-ID: DE – 266 000 657

Geschäftsführerin: Melanie Freund-Reupert

Belegexemplar oder Hinweis wird erbeten.

*Weiteres Bild- und Informationsmaterial inklusive der im Scoring berücksichtigen bewertungsrelevanten Kriterien erhalten Sie auf Anfrage unter info@ascore.de