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Dezember 21, 2023

ASCORE veröffentlicht neuen Jahrgang des Komposit-Unternehmensscorings

Hamburg, 21.12.2023 – Mit der heutigen Veröffentlichung des ASCORE Komposit-Unternehmensscorings hat ASCORE den diesjährigen Jahrgang 2023 abgeschlossen. Insgesamt wurden 78 Kompositgesellschaften analysiert, davon erhielten zwölf Versicherer die höchste Bewertung.

Im aktuellen Ratingjahrgang wurden Anpassungen das Ratingverfahren in Bezug auf die Benchmarks vollzogen. Bei den Kennzahlen und der Verteilung der Punkte wurden hingegen im Vergleich zum Vorjahr keine Änderungen durchgeführt.

Wie auch im Vorjahr hat ASCORE die Benchmarks der im Scoring analysierten Kriterien an die Marktentwicklung angepasst. Die Verteilung der Punkte erfolgt dabei weiterhin nach dem „relativen Scoring-Verfahren“, indem die einzelnen Kennzahlen in einen Vergleich zum Markt gesetzt und bei einer positiven Wertung mit einem halben oder ganzen Punkt bewertet werden. Die letztlich erreichte Gesamtpunktzahl wird dann auf sechs Wertungsklassen umgelegt und in ASCORE Kompassen ausgegeben. Nach wie vor verzichtet dabei ASCORE auf eine direkte Gewichtung der einzelnen Kriterien.

Die Bewertung umfasst 10 bewertungsrelevante Kriterien aus den Bereichen „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“. Zusätzlich fließen 9 nicht-bewertungsrelevante Kennzahlen in die Analyse ein. Um Schwankungen auszugleichen werden hierbei die meisten Kennzahlen über die letzten drei Jahre gemittelt.

Geschäftsjahr 2022 im Überblick

Bei den Sicherheitskennzahlen ist insgesamt eine leichte Verbesserung zu verzeichnen. Das bilanzielle Eigenkapital konnte von 17,3 Mrd. Euro im Jahr 2021 auf 18,1 Mrd. Euro im Jahr 2022 gesteigert werden. Auch die Eigenkapitalquote lag mit 38,2 % über dem Vorjahreswert von 37,3 %.

Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote ist insgesamt ebenso leicht angestiegen. Diese lag insgesamt bei 248,7 % nach 244,0 % im Vorjahr. Hierbei wurden von keiner der bewerteten Gesellschaften Übergangsmaßnahmen angewendet. Bei der SCR-Netto-Quote (ohne Berücksichtigung der sogenannten Volatilitätsanpassungen) war insgesamt auch eine positive Veränderung zu verzeichnen. Im Jahr 2022 lag die Kennzahl insgesamt bei 245,7 % und somit nur leicht unter der aufsichtsrechtlichen SCR-Bedeckungsquote. Im Gegensatz dazu ist der Mittelwert der SCR-Netto-Quoten aller bewerteten Gesellschaften im Vergleich zum Vorjahr um ca. 10-Prozentpunkte auf 233,6 % gesunken. So war bei knapp über der Hälfte der Versicherer eine Verschlechterung der Kennzahl zu verzeichnen. Die Mindestgröße von 100% wurde jedoch wie im Vorjahr von allen Kompositunternehmen überschritten.

In Bezug auf Schäden war das Geschäftsjahr 2022 für die Versicherer weniger belastend, als das Jahr davor. Vor allem haben die Naturgefahren und insbesondere die Orkane Ylenia, Zeynep und Antonia im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2022 weniger Schäden verursacht, als das Sturmtief Bernd im Vorjahr. Insgesamt lagen die Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle im Jahr 2022 mit 40,8 Mrd. € um 2,5 Mrd. € unter dem Vorjahreswert. Die Brutto-Schadenquote ist dabei von 75,1 % im Jahr 2021 auf 67,8 % im Jahr 2022 gesunken. Trotz der nur leicht angestiegenen Brutto-Kostenquote konnte im Jahr 2022 eine niedrigere kombinierte Schaden-Kosten-Quote (brutto) verzeichnet werden: diese lag insgesamt bei 95,2 % nach 102,1 % im Vorjahr. Die Netto-Kennzahl, welche die Aufwendungen für Versicherungsfälle und -betrieb nach Abzug des Anteils der Rückversicherer berücksichtigt, lag hingegen mit 96,1 % leicht über dem Vorjahreswert von 93,9 %. Auf Grund der insgesamt höheren Aufwendungen für Versicherungsfälle und Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung lag die versicherungstechnische Ergebnisquote (vor Schwankungsrückstellungen) der bewerteten Versicherer um 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert und betrug 4,2 %.

Die Kapitalanlageergebnis-Quote war insgesamt im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Nach 6,5 % im Geschäftsjahr 2021 lag das Ergebnis aus Kapitalanlagen im Verhältnis zu den verdienten Prämien für eigene Rechnung im Geschäftsjahr 2022 bei 5,6 %. Der Rückgang bei der Kennzahl ist insbesondere auf die höheren außerplanmäßigen Abschreibungen zurückzuführen, welche die Folge der im Jahr 2022 angestiegenen Zinsen waren. Bei einigen Versicherern war ein negatives Kapitalanlageergebnis zu verzeichnen.

Bei den Bestandskennzahlen konnten die im Scoring berücksichtigten Kompositunternehmen die verdienten Bruttobeiträge im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht von 58,8 Mrd. Euro auf 59,0 Mrd. Euro steigern. Auch bei der Anzahl der mindestens einjährigen Verträge ist eine positive Veränderung im Vergleich zum Vorjahr zu beobachten: Insgesamt ist die Kennzahl von 241,7 Mio. auf 246,4 Mio. gestiegen.

Die Scoring-Ergebnisse finden Sie auf unserer Homepage unter ascore.de unter >> Scoring-Ergebnisse. Die Dokumentation des aktuellen ASCORE Komposit-Unternehmensscorings erhalten Sie im Anhang.

Anwender des ASCORE Navigators können die aktualisierten Einzel- und Detailergebnisse direkt im Programm einsehen. Zudem sind die Unternehmenswertungen auch in den Sach-Vergleichslösungen von softfair als qualitativer Filter innerhalb der Berechnungsvorgaben nutzbar.