Presse
September 24, 2025

ASCORE ANALYSE stellt neuen Jahrgang des PKV-Unternehmens-Scorings vor.

Hamburg, 24.09.2025, ASCORE Analyse veröffentlichte heute die Ergebnisse des aktuellen ASCORE PKV-Unternehmens-Scorings. Insgesamt bewertete ASCORE Analyse 32 private Krankenversicherungsunternehmen, von denen vier – analog zum Vorjahr – die höchste Bewertung erhielten.

Wie bereits in den vergangenen Jahren erfolgt die Auswertung der einzelnen Kennzahlen anhand eines „relativen Scoring-Verfahrens“. Dabei werden die Kennzahlen der einzelnen Unternehmen im Vergleich zum Gesamtmarkt bewertet. Für jedes erfüllte Kriterium wird ein halber oder ein ganzer Punkt vergeben. Die erzielten Punkte je Kriterium fließen gleichwertig und ohne direkte Gewichtung in das Gesamtergebnis ein. Anschließend wird die erreichte Gesamtpunktzahl in eine von sechs Wertungsklassen überführt und in ASCORE Kompassen dargestellt.

Die ASCORE Analysten verfolgen weiterhin einen ganzheitlichen Ansatz bei der Bewertung privater Krankenversicherungsunternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei ausgewählte Kriterien, die jährlich überprüft und an aktuelle Branchentrends angepasst werden, um eine zeitgemäße und fundierte Analyse zu gewährleisten.

Die Bewertung gliedert sich in die vier Hauptkategorien „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“. Insgesamt flossen 17 Kennzahlen mit direkter Relevanz für die Bewertung ein. Ergänzt wird die Analyse durch 20 weitere Kennzahlen, die nicht unmittelbar in die Bewertung einflossen, sowie sechs zusätzliche Informationskennzahlen. Um kurzzeitige Schwankungen zu nivellieren und eine verlässlichere Aussagekraft zu erreichen, basiert die Auswertung auf dem Durchschnitt der letzten drei Geschäftsjahre.

Finanzkennzahlen im Wandel: Geschäftsjahr 2024

Der rückläufige Verlauf einzelner Kennzahlen im Bereich „Sicherheit“ setzte sich auch im Geschäftsjahr 2024 fort. So ging die RfB-Quote (Rückstellungen für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattungen) gegenüber dem Vorjahr um 3,65 Prozentpunkte auf 32,31 % zurück. Dieser Rückgang ist vor allem auf geringere Zuführungen bei gleichzeitig höheren Entnahmen aus der RfB zurückzuführen.

Auch die Eigenkapitalquote verzeichnete einen leichten Rückgang und lag zum Jahresende bei 14,84 %, was einem Minus von 0,7 Prozentpunkten entspricht. Positiv entwickelte sich hingegen die Sicherheitsmittelquote, die um 0,35 Prozentpunkte auf 2,51 % anstieg. Wie bereits im Vorjahr lässt sich dieser Anstieg auf eine höhere Bewertungsreservequote zurückführen, die um 0,76 Prozentpunkte auf -2,32 % gestiegen ist.

Die Netto-SCR-Quote – Solvabilitätsquote bereinigt um Volatilitätsanpassungen und Übergangsmaßnahmen – ist im Geschäftsjahr 2024 von 411,5 % auf 383,1 % zurückgegangen, bleibt jedoch weiterhin auf einem stabilen Niveau. Insgesamt nutzen sechs Versicherer im Jahr 2024 Volatilitätsanpassungen, Übergangsmaßnahmen kommen dagegen, wie bereits in den Vorjahren, lediglich bei zwei Unternehmen zum Einsatz.

Im Segment „Erfolg“ zeigen die Kennzahlen im Vergleich zum Vorjahr eine rückläufige Entwicklung. Sowohl die Abschlusskostenquote als auch die Verwaltungskostenquote sind leicht gestiegen – um 0,19 bzw. 0,01 Prozentpunkte – und lagen im Geschäftsjahr bei 7,23 % bzw. 2,23 %. Die Schadenquote erhöhte sich ebenfalls und stieg von 81,97 % auf 83,53 %.

Infolge dieser Entwicklungen sank die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote um 1,76 Prozentpunkte auf 7,01 %. Auch die Barausschüttungsquote ging zurück und lag mit 27,64 % knapp 2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Im Bereich der Kapitalanlagen erzielten die privaten Krankenversicherer insgesamt Erträge in Höhe von rund 11,7 Mrd. Euro – ein leichter Anstieg gegenüber den 11,5 Mrd. Euro des Vorjahres. Begünstigt durch einen Rückgang der Aufwendungen für Kapitalanlagen um 14 % fiel das Nettoergebnis im Vergleich zum Vorjahr insgesamt höher aus. Sowohl die Nettoverzinsung als auch die laufende Durchschnittsverzinsung konnten leicht zulegen und stiegen jeweils um 0,07 Prozentpunkte auf 2,71 % bzw. 2,79 %.

Positive Entwicklung der Bestandskennzahlen

Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 verzeichneten die Versicherer einen Anstieg der Bruttobeiträge um rund 4,3 % – von 48,0 Mrd. Euro auf 50,06 Mrd. Euro.

Auch die Zahl der versicherten Personen entwickelte sich positiv und stieg um 2,76 % auf etwa 38,72 Mio., nach rund 37,68 Mio. im Vorjahr. Die Anzahl der Vollversicherten legte hingegen nur leicht zu: Sie erhöhte sich um etwa 0,4 % von 8,7 Mio. auf 8,73 Mio. Personen.

Ergebnisse online verfügbar

Die vollständigen Scoring-Ergebnisse aller analysierten Unternehmen sind unter  >> Scoring-Ergebnisse abrufbar. Die Dokumentation des aktuellen ASCORE PKV-Unternehmens-Scorings erhalten Sie im Anhang.

Nutzerinnen und Nutzer des ASCORE Navigators erhalten zusätzlich Zugriff auf alle Detailbewertungen direkt in der Software. Zudem werden die Unternehmenswertungen zeitnah auch in den PKV-Vergleichslösungen von softfair als qualitativer Filter innerhalb der Berechnungsvorgaben nutzbar sein.