Presse
Oktober 22, 2025

ASCORE Analyse veröffentlicht das neue Leben-Unternehmens-Scoring 2025

Hamburg, 23.10.2025, ASCORE Analyse hat heute die Ergebnisse des aktuellen Jahrgangs zum ASCORE Leben-Unternehmens-Scoring veröffentlicht. Von insgesamt 57 untersuchten Lebensversicherungsunternehmen konnten elf Versicherer die höchste Bewertung von sechs Kompassen erzielen.

Das Bewertungsverfahren basiert – wie in den Vorjahren – auf einem relativen Scoring-Modell: Zentrale Kennzahlen der Versicherer werden mit dem Markt verglichen. Für jedes erfüllte Kriterium werden halbe oder ganze Punkte vergeben, die ohne Gewichtung zum Gesamtergebnis addiert werden. Die Gesamtpunktzahl wird anschließend auf sechs Bewertungsklassen verteilt und als ASCORE Kompasse visualisiert.

Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Bereiche „Erfahrung“, „Sicherheit“, „Erfolg“ und „Bestand“. Insgesamt werden 40 Kennzahlen analysiert, 16 davon fließen direkt in die Bewertung ein. Um kurzfristige Schwankungen auszugleichen, werden die Kennzahlen über die letzten drei bis fünf Jahre gemittelt.

ASCORE Analyse legt besonderen Wert auf eine umfassende und objektive Bewertung der Lebensversicherer. Um aktuelle Branchenentwicklungen zu berücksichtigen, werden die Kriterien jährlich überprüft und aktualisiert.

Zentrale Ergebnisse im Lebensversicherungsmarkt 2024

Das Geschäftsjahr 2024 verlief für Lebensversicherungsunternehmen insgesamt uneinheitlich.

Die Stabilisierung des Zinsniveaus seit der Zinswende ist in den Kennzahlen sichtbar. Zum ersten Mal seit der Zinswende stiegen die Bestandskennzahlen, gemessen an den Einmalbeiträgen, wieder um knapp über 11 %. Dies liegt unter anderem am sehr guten Abschneiden einiger führender Lebensversicherer am Markt.

Im Geschäftsjahr 2024 konnte auch der Jahresüberschuss nach Gewinnbeteiligung insgesamt verbessert werden: Die bewerteten Lebensversicherer erzielten einen Jahresüberschuss von 379 Mio.  Euro und somit ein Plus von 6,0 % zum Vorjahr.

Im Bereich „Sicherheit“ zeigen die meisten Kennzahlen der Lebensversicherer im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügige Veränderungen. Die Eigenmittelquote ist leicht um 0,5 Prozentpunkte auf etwa 131 % gesunken. Im Gegensatz dazu stieg die RfB-Quote (Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen) von 5,5 % auf fast 5,7 %. Das Eigenkapital der bewerteten Unternehmen verringerte sich von rund 15,8 Mrd. Euro im Jahr 2023 auf insgesamt 15,6 Mrd. Euro im Jahr 2024.

Im Geschäftsjahr 2024 konnten nahezu alle Versicherer ihre Zinszusatzreserve weiter reduzieren; sie liegt nun bei etwa 66,1 Mrd. Euro, verglichen mit 69,3 Mrd. Euro im Vorjahr. Für deren Berechnung wird weiterhin ein Referenzzins von 1,57 % zugrunde gelegt, sodass der Abbau der Zinszusatzreserve weiterhin überwiegend bestandsbedingt erfolgt.

Das Niveau der Bewertungsreserven und der stillen Lasten blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert. Die Bewertungsreservequote – definiert als das Verhältnis der saldierten Bewertungsreserven zum Bestand der Kapitalanlagen – lag wie im Vorjahr bei rund -6,9 %. Die Quote der stillen Lasten erhöhte sich hingegen um etwa 0,3 Prozentpunkte und erreichte im Geschäftsjahr 2024 einen Wert von 11,8 % gegenüber 11,5 % im Vorjahr.

Im Geschäftsjahr 2024 konnten die Erfolgskennzahlen eine positive Entwicklung verzeichnen. Die Nettoverzinsung erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4 %. Auch die laufende Durchschnittsverzinsung, die ausschließlich die laufenden Nettoerträge aus Kapitalanlagen berücksichtigt, stieg um 0,1 Prozentpunkte und lag 2024 ebenfalls bei 2,4 %.

Die Ergebnisquote, definiert als das Verhältnis des gesamten Überschusses einschließlich Direktgutschriften zur Summe der gebuchten Beiträge und dem Kapitalanlageergebnis, erhöhte sich im Geschäftsjahr 2024 von 12,8 % auf 13,7 %. Der Anteil des Überschusses, an dem die Versicherten durch Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) beziehungsweise durch Direktgutschrift beteiligt sind, betrug 87,9 % und stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte.

Im Segment „Bestand“ verzeichneten die laufenden Beiträge einen leichten Anstieg von 54,7 Mrd. Euro auf 55,2 Mrd. Euro. Die gesamten gebuchten Beiträge, einschließlich der Einmalbeiträge, erhöhten sich ebenfalls von 77,8 Mrd. Euro auf 80,9 Mrd. Euro. Hinsichtlich des Neuzugangs, gemessen an der Beitragssumme des Neugeschäfts, war im Geschäftsjahr 2024 ein weiterer Zuwachs zu beobachten: Die Kennzahl stieg insgesamt von 162,6 Mrd. Euro auf 171,4 Mrd. Euro.

Abnehmende Solvenzlage im Jahr 2024

Im Geschäftsjahr 2024 setzte sich der rückläufige Trend der Solvency-Quoten weiter fort. Die Solvenzkapitalanforderungen der analysierten Unternehmen stiegen von insgesamt 23,5 Mrd. Euro im Jahr 2023 auf 25,8 Mrd. Euro im Jahr 2024, was einer Zunahme von etwa 9,9 % entspricht. Parallel dazu sanken die anrechnungsfähigen Eigenmittel deutlich von 113,2 Mrd. Euro im Vorjahr auf 81,1 Mrd. Euro im aktuellen Berichtsjahr. Hauptursächlich hierfür ist die den Lebensversicherern von der BaFin angeordnete Neuberechnung des Abzugsbetrags im Rahmen der Übergangsmaßnahme bei den versicherungstechnischen Rückstellungen: dieser lag bei den meisten Lebensversicherern im Jahr 2024 bei null und reduzierte sich damit von 32,8 Mrd. Euro im Jahr 2023 auf lediglich 0,3 Mrd. Euro. Die aufsichtsrechtliche Solvenzquote verringerte sich infolgedessen im Durchschnitt der bewerteten Lebensversicherer um rund 190-Prozentpunkte auf 381,2 % im Jahr 2024. Die Netto-Solvenzquote (ohne Übergangsmaßnahmen und Volatilitätsanpassungen) blieb mit durchschnittlich 340,7 % nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahreswert von 340,6 %.

 

Ergebnisse online verfügbar

Die vollständigen Scoring-Ergebnisse aller analysierten Unternehmen sind unter  >> Scoring-Ergebnisse abrufbar. 

Nutzerinnen und Nutzer des ASCORE Navigators erhalten zusätzlich Zugriff auf alle Detailbewertungen direkt in der Software. Zudem werden die Unternehmenswertungen zeitnah auch in den LV-Vergleichslösungen von softfair als qualitativer Filter innerhalb der Berechnungsvorgaben nutzbar sein.