WusstenSieSchon?
Mai 6, 2025

Warum die richtige Versicherungssumme in der Hausratversicherung entscheidend ist.

Ein Wohnungseinbruch ist mehr als nur ein finanzieller Schaden – er erschüttert das Sicherheitsgefühl im eigenen Zuhause. Wer einmal erlebt hat, dass Fremde in die Privatsphäre eingedrungen sind, weiß: Der Verlust von Wertsachen ist oft nur die sichtbare Spitze des Eisbergs.

Die aktuellen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zeigen, wie präsent diese Gefahr weiterhin ist: Rund 90.000 Wohnungseinbrüche wurden 2024 in Deutschland gezählt. Die verursachten Schäden stiegen auf 350 Millionen Euro – 20 Millionen mehr als im Vorjahr.

In solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig eine gut aufgestellte Hausratversicherung ist – und vor allem: wie entscheidend es ist, dass die Versicherungssumme wirklich zum Wert des Hausrats passt.

Was passiert, wenn die Versicherungssumme zu niedrig ist?

Viele Versicherte sind sich nicht bewusst, dass sie unterversichert sind – oft erst dann, wenn es zu spät ist. Unterversicherung bedeutet, dass die vereinbarte Versicherungssumme den tatsächlichen Neuwert des Hausrats unterschreitet. Im Schadensfall wird dann nur ein Bruchteil ersetzt.

Ein Beispiel: Ist der Hausrat 60.000 Euro wert, aber nur mit 30.000 Euro versichert, ersetzt die Versicherung bei einem Schaden ebenfalls nur 50 % – unabhängig davon, wie groß der Verlust tatsächlich ist. Diese Lücke kann existenzielle Folgen haben, vor allem wenn ein Großteil des Haushalts betroffen ist.

Wie ermittelt man die richtige Versicherungssumme?

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Individuelle Wertermittlung
    Die aufwendigere, aber auch genauere Methode: Man erstellt eine Liste aller Gegenstände im Haushalt – vom Sofa über Kleidung bis zur Kaffeemaschine – und erfasst den Neuwert. Das Ergebnis ergibt die Versicherungssumme, die dem realen Bedarf am nächsten kommt.

  2. Pauschale Berechnung nach Wohnfläche
    Weit verbreitet ist die pauschale Berechnung: Pro Quadratmeter Wohnfläche wird ein bestimmter Betrag angesetzt – meist 600 oder 650 Euro. Bei einer 80 m² großen Wohnung ergibt sich so eine empfohlene Versicherungssumme von 52.000 Euro. Viele Versicherer verzichten bei dieser Methode auf eine Unterversicherungsprüfung im Schadensfall – das vermittelt Sicherheit, birgt aber auch Risiken.


Die Schattenseite der pauschalen Methode

Was auf den ersten Blick unkompliziert wirkt, kann schnell zu einem Problem werden – besonders bei Haushalten mit gehobener Ausstattung. Wer in hochwertige Möbel, Technik, Design oder Kunst investiert hat, wird mit der pauschalen Methode häufig nicht ausreichend abgesichert.

Die Formel „Wohnfläche x Pauschale“ berücksichtigt keine individuellen Unterschiede. Ein kleines Loft mit Designermöbeln und modernster Unterhaltungselektronik kann einen höheren Wert haben als ein größeres, aber einfach eingerichtetes Einfamilienhaus. Auch seltene Sammlerstücke, Schmuck oder Erbstücke mit hohem Neuwert fallen aus dem Raster.

Gerade hier lohnt sich eine persönliche Beratung, um die tatsächlichen Werte realistisch abzubilden und im Ernstfall finanziell auf der sicheren Seite zu sein.

Die steigenden Einbruchzahlen machen eines klar: Die Gefahr ist real – und der finanzielle Schaden ist oft gravierend.

Beitrag von Melanie Freund-Reupert
Geschäftsführerin
ASCORE Das Scoring GmbH